echtLife 4/2019

echt Life | November 2019 | Seite 19 In seinem eleganten Büro in der Andritzer Reichsstraße 47 weist wenig darauf hin, dass hier auch ein ehrenamtlicher Pionier „werkt“: Finanzcoaching, Vermögensberatung, Ver- sicherungsagentur steht an der Glasfassa- de zu lesen. Doch in der Tat: Markus Leya- cker-Schatzl ist der 1. Geldlehrer Österreichs, ehrenamtlich. Was vor knapp zehn Jahren mit einer simplen Frage des Freundes seines Soh- nes begann, hat die Andritzer Lehrerin Gabi Baier am Weltspartag unbürokratisch zuge- lassen: Markus, wie ihn die Kinder nennen, durfte in Tobias` Klasse, um „etwas“ übers Geld zu erzählen. Kinder sind schon Interview-fit Das machte rasch Schule. Der Elternverein klopfe an, um vom „Geld-Kollegen“, wie sie sagten, eine Spende für eine Schulveranstal- tung zu erbitten – und „Geld-Unterricht“ für alle 4. Klassen der Schule. Seit 10 Jahren, alle 4 Wochen Geld-Lehre - In der VS für Kin- der ab 9 Jahren, AHS und NMS. Bald auch in Medien-Österreich: ORF, ATV, viele Ta- geszeitungen – alle stell(t)en sich an, um den Geldlehrer zu sehen. Und zu hören, was er den Kindern sagt – über die Geschichte des Geldes, was eine Bank damit zu tun hat, was ein Kredit ist oder wie Kinder mit ihrem Taschengeld umgehen sollen. TV-Reporter Erster Geldlehrer Österreichs Der 9-jährige Tobias fragte: Markus, warum gibt es Geld? Das war der Startschuss für ein Ehrenamts-Projekt. Seit der ersten Lehrsstunde in der VS Andritz ist der unabhängige Finanzberater Markus Leyacker-Schatzl der Geldlehrer der Nation. fragten auch immer öfter die Kinder. „Die waren schon richtig Interview-fit“, schmun- zelt der Lehrer. Das 1x1 des Geldes So kam es nicht von ungefähr, dass selbst Schulen aus Tirol oder Vorarlberg bei im an- klopften. „Für die eine oder andere Stunde so weit zu fahren, war fürs Ehrenamt neben der eigenen Kanzlei mit fünf Mitarbeitern doch zu viel“, sagte Markus Leyacker-Schatzl. Er wurde daher auch zum Buchautor. „Das 1x1 des Geldes“, so der der Buchtitel (2. Auflage) mit Zusatz „Reichtum kannst Du lernen“. In- spiriert von seinem Erst-„Lehrling“ Tobias, der auf Markus‘ Frage, warum er denn et- was übers Geld wissen wolle, cool sagte: „Ich will Millionär werden“. Warum? „Als Millio- när kann ich mir alles kaufen – und meiner Mama helfen, damit sie sich eine Putzfrau leisten kann, weil sie zu viel arbeiten muss…“ Was die Banken zu dieser Konkurrenz sa- gen? „Ich bin seit 17 Jahren unabhängiger Fi- nanzberater, arbeite und kooperiere mit allen Geldinstituten bestens. Selbst dürfen sie ja gesetzlich keine Werbung in diese Richtung machen, also „forme ich die möglichen Kun- den von morgen…“ (lacht). In seiner Kanzlei, wo Vermögensberatung, Immobilien-Finan- zierung, aber auch klassische Versicherungs- maklertätigkeit zu den Geschäftsfel- dern zählen, ist die strategische Beratung auch in Sachen Bausparen oder Fondsge- schäften alltäglich. „Zu 80 Prozent für normale, pri- vate Haushalte, 20 Prozent für KMU, wobei unser Fokus auf die individu- ellen Bedürfnisse des Kunden ge- richtet ist“. Tausende Euro für Kunden Das „Finanzkonzept nach Maß“, wie Laye- cker-Schatzl es nennt, ist für jeden Kunden spezifisch, wie es für ihn am besten passt. „Bei der Prüfung, welche Bank die besten Konditionen für den Kunden hat, oder wenn bei bestehenden Krediten mit langer Laufzeit gut nachverhandelt wird, sind zumeist tau- sende Euro an Gewinn für den Kunden zu erzielen“. Gewusst wie, also. Bei Investment- fonds wiederum gibt es unterschiedliche Ri- sikoklassen – ob konservativ oder dynamisch gilt es abzuwägen. Swaps, von denen in letzter Zeit (speziell im kommunalen Segment, auch in der Stadt Graz) immer wieder negativ die Rede ist, gehören nicht zu Leyackers „Spezialitäten“. „Die dienen zu Absicherungen, aber auch für Spekulationen“. Nachsatz: „Natürlich kann man jedes Finanzinstrument sinnvoll einset- zen…“. Was aber machen Sparer in Zeiten der seit Jahren anhaltenden Null-Zins-Poli- tik im Lande, in Europa? Spekulationskäufe von Anlegerwohnungen boomen – ist das die einzige Lösung? „Sie haben das Gefühl der „Sicherheit“ in sich, aber die Preise sind ext- rem gestiegen.“ Renditen dabei: „ca. 2,5% für konservativste Fonds, 4% für ausgewogene“. Also meint der Geldlehrer konsequenterwei- se: „Lieber eine Stunde über Geld nachden- ken, als eine Stunde für Geld arbeiten …“ Werbung Der Geldlehrer mit „seiner“ Klasse (VS Andritz) Klassenlehrerin Gabi Baier und „Geldlehrer“ Markus Leyacker-Schatzl Erich Cagran

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzE=