echtLife 4 2020

Seite 22 | November 2020 | echt Life Freilichtmuseum Stübing: Projekt EUREVITA Die Grenzregion Slowenien-Österreich verfügt über einen gemeinsam gewachsenen Wirtschafts-, Arbeits- sowie Kulturraum. Unser gemeinsames kulturelles Erbe findet seinen deutlichsten Niederschlag in traditionellen, historisch gewachsenen Handwerken wie z.B. Schindelmacher, Fassbinder, Besenbinder, Trockensteinmaurer und viele mehr. Viele dieser Handwerke haben mangels ein- heitlicher, offen zugänglicher Ausbildungen oder aufgrund negativer öffentlicher Wahr- nehmung den Sprung in die Moderne nicht geschafft. Sie wurden bei Bewahrungsmaß- nahmen vernachlässigt und laufen nun akut Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Dadurch droht der Verfall kultureller Infrastruktur (wie z.B. Burgen, Schlösser, Klöster) sowie anderen Kulturgutes, für dessen Erhaltung diese Handwerke essenziell sind. Die Prob- lemstellung betrifft die gesamte Region - da- her müssen durch grenzüberschreitende, in- novative Maßnahmen gemeinsame Lösungen gefunden werden, von der der gesamte Pro- grammraum profitiert. Das Projekt EUREVITA setzt sich zum Ziel, alte Handwerke durch grenzüberschreitende, innovative Ausbildungs- und Vernetzungs- maßnahmen zu revitalisieren. Dazu werden Lehrpläne, Prüfungen, Zertifizierungen und Implementierungsmaßnahmen entwickelt und praktisch angewendet. Mittels erweiter- ter Ausbildung von Handwerkern, verbesser- ten Berufsberatungen jugendlicher, älterer und Langzeit-Arbeitssuchender und der Zu- sammenarbeit relevanter Institutionen wird eine wiederbelebende arbeitswirtschaftliche Struktur geschaffen, deren Ziel die nach- haltige Bewahrung, Weitergabe, praktische Anwendung sowie Wirtschaftlichkeit dieser seltenen Handwerke ist. Mit modernen Ana- lyse-, Weiterbildungs- und Beratungsmetho- den sowie neuartigen institutionellen Koope- rationen wird der Stellenwert des Handwerks gefestigt und mittels vielfältiger öffentlicher Aktivitäten und unter Einbindung digita- ler Hilfsmittel wird eine positive öffentliche Wahrnehmung bewirkt. Die Hauptziele des Projektes sind klar definiert: • Revitalisierung von altem Handwerk • Erhöhung der Anzahl an Handwerkern & Ausgebildeten, auch durch Image-Verbesserung • Verbesserung der Berufsberatung & Kooperation • Reduktion jugendlicher, älterer und Langzeitarbeitsloser Zielgruppen sind je nach Aktivität kleine und mittlere Handwerksbetriebe, Ausbildungsin- stitutionen, junge, ältere und Langzeitarbeits- lose, Privatpersonen, private und öffentliche Institutionen und Behörden sowie Beschäfti- gungsagenturen. Dieses Projekt, das noch bis April 2021 dau- ert, wird im Rahmen des Kooperationspro- gramms Interreg V-A Slowenien-Österreich vom Europäischen Fonds für regionale Ent- wicklung (EFRE) gefördert und durch das Land Burgenland, das Land Steiermark und die Projektpartner kofinanziert. Das Gesamt- volumen beläuft sich auf € 1,3 Millionen, da- von stammen 85 % aus Mitteln des EFRE. Helmuth Schwischay Foto: Wusser Foto: Wusser Foto: ÖFLM Foto: ÖFLM

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