echtLife 4 2020
Seite 28 | November 2020 | echt Life Wir erkundigten uns bei einem ausgewie- senen Fachmann: Robert Köppel liefert Fenster und Türen für den Außen- und Bö- den für den Innenbereich. Damit ist er ei- ner der letzten auf einer Hausbaustelle und kennt die Tücken winterlicher Baustellen. Sein Rat: „Vieles ist möglich, aber besser ist, man lässt sich Zeit.“ Prinzipiell gilt: Bauen im Winter ist mög- lich. „Eine klassische Winterpause gibt es nicht mehr“, bestätigt auch BM Ing. Rudolf Leitner von der LEITNER Zimmerei und Baugesellschaft in Übelbach. Bauen im Winter Früher war es klar: Man ließ einen Rohbau über den Winter ausfrieren und das ganze Baugewerbe stand für etliche Wochen still. Warum ist das heute anders und kann man imWinter wirklich sinnvoll bauen? Beide Profis raten aber insbesondere im pri- vaten Bereich, im Winter den Rohbau aus- trocknen zu lassen. Insbesondre feuchtigkeit- sintensive Arbeiten wie Innenputz, Estrich, Malerarbeiten etc. sollten eher im Sommer und Herbst durchgeführt werden, damit für die entsprechende Austrocknung Zeit ist. Der Winter sollte dann eher für den Innenausbau und das Einrichten genutzt werden. Je dichter ein Gebäude ist – etwa bei Voll- wärmeschutz und besonders abgedichteten Niedrigenergie- und Passivhäusern – desto länger dauert der Trocknungsprozess. In der Praxis ist das schwierig, wenn man die- se Zeit nicht von Beginn an einplant: Kre- ditraten fallen an, Mietwohnungen sind zu einem Fixtermin gekündigt, Bezugstermine garantiert. Das sind häufig die tatsächli- chen Faktoren, die dann hinter entstan- denen Schäden stehen. Gerade für private Bauherrn, die sich in Haftungsfragen nicht an Bauträger wenden können, gilt daher umso mehr: Lassen Sie dem Bau Zeit zum Trocknen, setzen Sie eher auf atmungsak- tive 50er-Ziegel als auf Vollwärmeschutz, dann werden Sie über Jahrzehnte zufrieden wohnen! Werbung
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