echtLife 4 2020
Seite 40 | November 2020 | echt Life Honigsüsse Leiharbeit – Bees for rent Ob auf dem Land oder in der Stadt. Sie haben einen Garten, eine kleine Wiese oder zumindest einen sonnigen Balkon? Wie wäre es dann mit einem Bienenstock? Ein Bienenvolk samt fachkundiger Betreuung lässt sich auch einfach mieten. Und der eigenen Honigproduktion steht nichts mehr imWege. Wenn Harald Manninger beginnt über die faszinierende Welt der Bienen zu sprechen, gerät er umgehend in Schwärmen. Allesamt Geschichten über den wunderbaren Mik- rokosmos dieser für unser Ökosystem so immens wichtigen kleinen Geschöpfe. Der hauptberufliche Kfz-Entwicklungsingenieur und leidenschaftliche Imker beschäftigt sich seit vielen Jahren mit fliegenden Königin- nen, ihren Völkern und vor allem mit deren ökologischem Beitrag zu unserer Kulturland- schaft. Beheimatet in Eggersdorf erzeugt und vertreibt er gemeinsam mit seiner Gattin Eva unter der Marke „Manninger – Genuss & Kunst“ und unter höchsten Qualitätsansprü- chen neben Honigprodukten auch naturbe- lassenen Essig und Fruchtsäfte, Kernöl und Senf. Aber begonnen hat seinerzeit alles mit Apis mellifera, der Honigbiene. Mittlerweile sind es 160 Völker, die er besitzt, betreut und einen Teil davon jedes Jahr auch vermietet. Zwischen Mai und Juli stehen die Stöcke dann bei seinen Kunden. Neben der Königin, die täglich nach der Begattung dann rund 2.000 Eier legt, beherbergt der hölzer- ne Bienenstock noch 60.000 Arbeiterinnen und 5.000 Drohnen. Ein sozial hoch kom- plexes, intelligentes System bei konstant 35° Celsius. Bienen verfügen nicht nur über den besten Geruchssinn im gesamten Tierreich (man möchte es fast nicht glauben, aber Bie- nen werden sogar zur Sprengstoffsuche ein- gesetzt . . . ), das vermeintliche Klischee der „fleißigen“ Biene ist jedenfalls auch keines: bis zu 15.000 Blütenbesuche pro Biene und pro Ausflug geben eindrucksvoll Zeugnis von ihrer „Arbeitsmoral“. Je nach Blütenaufkom- men können so im Juli zwischen sechs und zehn kg Honig geerntet werden. Ob für den Eigenbedarf oder als wunderbar persönliches Geschenk aus dem eigenen Garten. Um die Kostbarkeit unseres Honigs noch zu verdeut- lichen: Allein für den „Betrieb“ im Stock ver- braucht ein Volk für Brut und Heizung pro Jahr rund 80(!) kg Honig als Energielieferant. Übrigens bestehen Manninger‘s Völker ausschließlich aus „sanften“, nicht aggressiven Bienen. „Wenn wir einen Bienenstock vermieten, dann wird er von mir bis zur Ernte alle 14 Tage kontrolliert und betreut. Zwischen der 2. und 3. Juliwoche, sobald sich der Blütenstand je nach Lage deutlich verringert, hole ich den Stock dann ab. Zwei, drei Tage später wird unter Beisein der Kunden der Honig abge- nommen, geschleudert, in Gläser abgefüllt und übergeben“, erklärt der Imker. „Allein das Beobachten des emsigen Trei- bens ist vom ersten Tag an ein Erlebnis für die ganze Familie, spannend und lehrreich und sensibilisiert uns Menschen obendrein Fotos: Miguel Fuchs, Lisa-Marie Manninger für ökologische Zusammenhänge und unsere wunderbare Natur als ganzheitlicher Lebens- raum“, ist Manninger überzeugt. Apropos: Woran erkennt man Manninger‘s Kunden auf den ersten Blick? An den üppigen Wiesen, den blumenreichen Gärten und vor allem an der wohltuenden Absenz von Rasenrobotern, dem mechanischen Sinnbild ökologischer Unintelligenz. Anfragen und Informationen unter www.honiggenuss.at Werbung Manfred Wusser
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