echtLife Juni 2021
Seite 40 | Juni 2021 | echt Life Impfung für Kinder und Jugendliche Corona: Soll man Kinder und Jugendliche impfen? echtLife: Frau Dr. Zeder, Sie sind bekannt als Impfbefürworterin. Wie stehen Sie grundsätzlich zur Corona-Impfung? Dr. Zeder: Ich halte diese Impfungen für sehr bedeutsam, insbesondere die Technik der mRNA-Impfungen, wie sie Pfizer-Biontec und Moderna einsetzen. Inzwischen sind hunderte Millionen an Er- wachsenen geimpft, der Nutzen ist evident und unser wichtigstes Werkzeug in der Eindämmung der Pandemie, auch wenn uns dieses Virus wohl dauerhaft begleiten wird. echtLife: Sie sprechen von Erwachsenen … Dr. Zeder: Erwachsen im medizinischen Sinne sind alle ab 16 Jahren, denn da gibt es in der körperlichen Entwicklung kei- nen Unterschied mehr. Jugendlichen die- ser Altersgruppe kann ich das Impfen nur wärmstens empfehlen. echtLife: Wie erleben Sie die Sorgen der Eltern zum Impfen von Kindern? Dr. Zeder: Es macht natürlich einen Unter- schied, ob man bei einer Impfung für sich selbst entscheidet oder für die eigenen Kin- der. Eine seltene, aber mögliche Impfre- aktionen kann man für sich selbst in Kauf nehmen, und das ist auch vernünftig. Aber diese Entscheidung für das eigene Kind zu treffen ist weitaus schwieriger. echtLife: Was ist bei Kindern und Jugendlichen der Unterschied zu den Über 16-Jährigen? Dr. Zeder: Es gilt bei jeder Impfung Nut- zen und Risiken abzuwägen. Der Nutzen liegt in der Entwicklung von Antikörpern, um vor der Krankheit geschützt zu sein, die Risiken bei den möglichen Impfreak- tionen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Dosierung. Kinder und Jugendliche benö- tigen für einen Impfschutz eine geringere Dosis, auch weil das Immunsystem stär- ker reagiert. Ziel ist es natürlich, die Dosis so klein wie möglich zu halten, damit ein Impfschutz gegeben ist und zugleich die Impfreaktionen niedrig zu halten. Genau dazu laufen aktuell eine ganze Reihe an Studien. echtLife: Es stellt sich also die Frage, ob das Krankheitsrisiko hoch genug ist, um – aktuell reden wir von den über 12-Jährigen, irgendwann werden wir wohl auch von jüngeren Altersgruppen reden – zu impfen … Dr. Zeder: Das ist der springende Punkt. Natürlich gibt es unter 16-Jährige, die an Corona mit schweren Verläufen erkranken, auch Long Covid-Fälle treten auf. Die Zahl ist aber wesentlich geringer als bei Erwach- senen, die meisten haben keine oder sehr schwache Symptome. Aktuell geht es nur um die Pandemiebekämpfung und Nor- malisierung unseres Alltags. Dazu können die Erwachsenen sehr viel beitragen, es gibt nur wenige, kleine Gruppen, die nicht geimpft werden können. Wenn bis Schul- beginn möglichst alle, insbesondere Eltern, Lehrer und über 16-Jährige geimpft wären, hätten wir Zeit, ausreichend Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen zu sammeln. Wir kennen auch ein eigenes Krankheits- bild, dass Corona nur bei Kindern auslöst. Es nennt sich PIMS, eine entzündliche Er- krankung oft mehrere Organe, die rund jeden tausendsten Corona-Patienten im Kindesalter trifft. Allein schon wegen die- ser Erkrankung wird es in Zukunft sinnvoll sein, auch die Kinder zu impfen. echtLife: Danke für das Gespräch! Dr. Sirkka-Liisa Zeder Fachärztin für Kinder und Jugendheilkunde, Wahlärztin Gratweinerstraße 17 8111 Gratwein-Straßengel T. +43 664 186 43 44 E. info@kinderaerztin-judendorf.at I. www.kinderaerztin-judendorf.at Auf der einen Seite steht die Zulassung der europäischen Zulassungsbehörde des Pfizer-Biontec-Impfstoffes für über 12-Jährige, auf der anderen Seite die Skepsis vieler Eltern, ob sie ihre Kinder wirklich gegen COVID-19 impfen lassen sollten. Wir sprachen mit der Gratwein-Straßengler Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde Dr. Sirkka-Liisa Zeder über ihre Einschätzung. Andreas Braunendal NaturStillLeben Ausstellung von Regina Pichler in der Ordinationsgalerie des Gesundheits- zentrums Dr. Braunendal-Dr. Zeder Ab Ende Juni stellt die Grazerin Regina Pichler ihre Ölgemälde aus. “Ich male mittlerweile fast ausschließlich Land- schaften, die meine Orte der Entspan- nung sind“, erklärt die Autodidaktin. Zu besichtigen (und bei Gefallen direkt bei der Künstlerin zu kaufen) sind die Bilder zu den Ordinationszeiten: Montag-Donnerstag 7.00 bis 13.00 und 16.00 bis 18.30 Uhr Freitag 7.00 bis 13.00 Uhr Gratweiner Str. 17, 8111 Gratwein-Straßengel
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