echtLife September 2021
Seite 18 | September 2021 | echt Life SKANDAL: Fusioniert im Sommerloch! Die Neos präsentieren sich als die „neuen, alten Grünen“: Für die Umwelt, fürs Kli- ma, für Diversität, für Chancengleichheit und für Bildung, aber ohne Koalitionspakt, dem man sich beugen muss. Dabei hoffen die Neos darauf, mit Überzeugungsarbeit Veränderungen zu erzielen und staatliche Ver- und Gebote hintan halten zu können. Sie sind halt noch jung und idealistisch. „Eine Politik, die so denkt wie Du“ ließe sich leider nur mit chinesischen Abhörme- thoden realisieren … aber immerhin reimt sich „GU“ auf „DU“. GRAZER VOLKSPARTEI , Siegfried Nagl: Ehrlich gesagt ist diese Mög- lichkeitsform am Plakat etwas enttäu- schend. Möglich wären weniger Beton, mehr Grün und mehr Radwege natür- lich. Wer ab und zu nach und durch Graz fährt, erlebt zwar eher das Gegen- teil, aber was ist schon unmöglich? Ideen für GU Nord: Murgondel bis zum Freilichtmuseum Stübing, Bade-Metro-Li- nie Weihermühle-Thalersee-Schwarzlsee Man muss der GRAZER KPÖ zugestehen, ein überdurchschnittlich ausgeprägtes sozi- ales Gewissen offensiv auszuleben. Das er- klärt auch ihren 20 % Stimmenanteil 2017. Ansonsten kann man kann sich darauf ver- lassen, dass die ideologischen Grundsätze ebenso leicht über Bord geworfen werden wie von anderen. Was beim Kommunis- mus eher ein Glück ist. Ideen für GUNord: „Lebensraum vor Investorentraum“ – unter diesem Motto tritt die KPÖ gegen die Ver- bauung und Versiegelung in Graz auf. War- um nicht auch in GU Nord? Was für die GRÜNEN spricht ist, dass sie den Revoluzzer-Kinderschuhen entwach- sen sind und politischen Pragmatismus an den Tag legen. In den Augen der eigenen Wählerschaft übertreiben sie es damit viel- leicht ein wenig. Mehr Bäume zu pflanzen ist in unserer Region sicher einfacher als in Graz. Das grüne Dauer-Thema des Ausbaus von tatsächlich befahrbaren Radwegen hat innerhalb und außerhalb von Graz bisher kaum mehr als Ankündigungen bewirkt: Man kann also getrost Grün wählen und das als persönliche Klimaschutzmaßnahme verbuchen. Der grüne Pragmatismus sorgt dann schon dafür, dass alles bleiben kann, wie es ist. SPÖ GRAZ: Michael Ehmann wird als Spitzenkandidat einer 10-%-Partei kaum in Verlegenheit kommen, diese teure Idee umsetzen zu müssen. Immerhin wird ihm medial zugutegehalten, die rote Stadtpartei wieder zu einem Team geformt zu haben. Vielleicht deutet dieses Talent eher auf eine Bundeskarriere hin? Die Ideen für GU Nord dürften tatsächlich um die Ein- gemeindung kreisen. Wir zitieren aus dem Parteiprogramm: „Da die Stadtgrenzen im- mer deutlicher mit den Umlandgemeinden verschwimmen, müssen sie neu definiert sowie im Konzept der Zukunftsstadt Graz 2035 mitbedacht werden.“ FPÖ GRAZ: „Frei“ bedeutet in der Kickl- geführten Partei Vieles: Etwa frei von afghanischen Flüchtlingen und frei von Impfungen. Man könnte auch frei von Mitgefühl und Vernunft sagen. Immerhin: Auch frei von H.C. Strache. Ideen für GU Nord, basierend auf den Grazer Themen: Leistbares Wohnen mit Heimvorteil für Grazer, kostenlose Hochbeete für Balko- ne von Gemeindewohnungen, ergänzend vielleicht: Helles Blondes statt Schwarzer Afghane ... In punkto GEMEINDEFUSION sind wir Steirerinnen und Steirer einiges gewohnt. Aber jetzt ging man aber doch zu weit: Man verheimlichte dem Wahlvolk die im Sommerloch bereits vollzogene Eingemeindung von GU in die Stadt Graz ... Nutzen Sie also Ihr demokratisches Recht, gehen Sie am 26. September wählen! Wer bei klarem Verstand ist und den ersten Groll hinunterwürgt, erkennt die unend- lich vielen Möglichkeiten der Einsparung und Effizienzsteigerung, die sich mit der Zusammenlegung des ganzen Ballungsrau- mes aufdrängen. Auch der Ideenreichtum gestandener Großstadtpolitiker ist, wenn schon nicht grenzenlos, dann doch groß genug, um die engen Stadtgrenzen des al- ten Graz zu sprengen. Ein Leitfaden, was die chancenreichsten Grazer Parteien für unsere Region so zu bieten haben ...
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