echtLife September 2021

Seite 34 | September 2021 | echt Life Keine Fahrräder für Madagaskar? Im März 2020 berichtete echtLife über ein Initiative, die Fahrräder sammeln und nach Madagaskar überstellen wollte. Ein Bericht, wie Corona ein Sozialprojekt erst blockierte und dann in neue Bahnen lenkte. Anfang März 2020 begann das Gratwein- Straßengler Ehepaar Andrea und Rein- hard Neundlinger mit dem Sammeln von Fahrrädern. Der Plan: einen Container voll gebrauchter, aber reparierter und fahr- tüchtiger Fahrräder nach Madagaskar zu verschiffen. Dort sollten sie an bedürftige Familien verteilt werden, die dafür als Bei- trag zum Klimaschutz einen Baum pflan- zen und pflegen sollten. Die Fahrräder sollten den Madagassen als Transportmit- tel das Leben erleichtern und den Kindern als Fahrradtaxi den Schulbesuch ermögli- chen. Corona zum Trotz gelang es, an die 70 Fahrräder zu sammeln, herzurichten und für den Transport fertig zu machen. Die Auslandshilfe des Vereins „Rettet das Kind“ wollte die Organisation und die Kos- ten für den Transport übernehmen. Das Ziel schien greifbar nahe! Corona & Container Doch die Pandemie und damit die Ein- schränkungen nahmen kein Ende. Contai- ner wurden rar und immer teurer, da der explodierende Onlinehandel alle Kapazi- täten beanspruchte, und als auch noch ein Riesencontainerschiff fast eine Woche lang den Suezkanal blockierte, vervielfachten sich die Kosten: Der Transport wurde unfi- nanzierbar. Das war ein harter Schlag Fam. Neundlinger und alle potentiellen Fahrrad- empfänger im fernen Madagaskar. Nach ei- nigen Recherchen konnten sie jedoch zum Glück in Erfahrung bringen, dass es mög- lich ist, in Madagaskar selbst gebrauchte Räder zu erwerben. Auch hier sprang „Ret- tet das Kind“ mit einer großzügigen Summe ein. Die Madagassen bekamen ihre Fahr- räder, wenn auch auf eine ganz andere Weise als ursprünglich geplant. Die gesammelten Fahrräder Auch für die gesammelten, reparierten und fahrtüchtigen Räder, die malerisch das Haus der Familie Neundlinger umrahmen, wurde eine karitative Verwendung gefun- den. Das Ehepaar stellt sie dem Bezirks- verein Graz-Umgebung der Volkshilfe zur Verfügung, der sie, repariert und fahrtüch- tig gemacht, sozial bedürftigen Menschen in unserem Bezirk vermittelt. „Das ist im Sinne der lieben Fahrradspenderinnen und -spender!“ hofft Andrea Neundlinger, und ergänzt: „Unser herzlicher Dank gilt Ihnen für Ihre Bereitschaft, unser Fahrradprojekt zu unterstützen! Wir hoffen, dass Sie da- mit einverstanden sind, dass Ihre Räder im Land bleiben. Hier werden sie vielen Men- schen, die diese Möglichkeit sonst nicht hätten, zu umweltfreundlicher Mobilität verhelfen.“ Mehr Infos unter: Werbung Andreas Braunendal Fotos: AdobeStock

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