echtLife November 2021

echt Life | November 2021 | Seite 21 Fangen wir von hinten an: Die Bäckerei Viertler wurde vor 80 Jahren gegründet, als die Großeltern von Michael Viertler aus Südtirol nach Prenning siedelten und hier einen Betrieb bestehend aus Mühle, Säge- werk und Landwirtschaft übernahmen. Dass die Bäckerei nun schon von der 3. Generation geführt wird und eine unver- zichtbare Institution in der ganzen Region ist, liegt am Michael Viertlers Qualitätsbe- kenntnis, denn, so der Bäckermeister: „Re- gionalität und Tradition alleine genügen nicht. Nachhaltiger Erfolg beruht darauf, sich zu spezialisieren und Mittelmäßigkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen: Meis- terschaft muss man mit jedem Stück Brot beweisen, das über den Ladentisch geht.“ Viertlers Faschingskrapfen Die Meisterschaft, die Michael Viertler an- spricht, ist zum Einen der Zeit geschuldet, die man dem Germteig zum Gehen und Fermentieren lässt, zum Anderen der Qua- lität der Zutaten. An einem Krapfenteig ist nicht besonders viel dran, umso wichti- Eine kleine Geschichte darüber, wo der Faschingskrapfen eigentlich herkommt, warum die Krapfen vom Viertler so besonders fein sind und was das alles mit einem 80-Jahre-Jubiläum zu tun hat. ger, dass jede Zutat ihren Teil beiträgt: Da wären das Bäckermehl Typ 700 mit seiner feinen Körnung, die frische Vollmilch vom Bauern gleich neben der Bäckerei, die Frei- landeier aus Deutschfeistritz, nicht zu viel und nicht zu wenig Marillenmarmelade und allen voran die Butter zum Heraus- backen. So entstehen Faschingskrapfen, die nur vom Narrenwecken am 11.11. bis einige Tage nach dem Faschingsdienstag angeboten werden. Kleine Krapfengeschichte Die Erfindung der Faschingskrapfen schreibt man gerne einer Wiener Bäckerin namens Cäcilia Krapf zu. In Deutschland schwört man eher auf einen Berliner Zu- ckerbäcker, der süße Kanonenkugeln für Soldaten hergestellt haben soll. Tatsächlich backten aber schon die Römer um 140 v. Chr. süße Kugeln, die sie mit Honig und Mohn verfeinerten und auf den Namen „Globuli“ tauften. Die Wiener Krapfen sind trotz Berlinern und Römern für den Sieges- zug der Faschingskrapfen verantwortlich: Allein während des Wiener Kongresses 1815 sollen an die zehn Millionen verspeist worden sein. Ernährungstechnisch gibt es natürlich ge- sünderes, aber im Fasching ausnahmsweise akzeptabel: Mönche rieten schon vor Jahr- zehnten dazu, sich vor der Fastenzeit, die dem Fasching folgt, noch einmal mit Ka- lorienbomben den Bausch vollzuschlagen. Vom Viertler für Weihnachten Aus der Viertler Backstube kommen in den nächsten Wochen neben den frischen Fa- schingskrapfen auch Kekserln in zwölf Sor- ten, traditionelles Kletzenbrot, Mohn- und Nusspotizen sowie frische „Franzosen“ und Sandwichwecken für die Festtage! Krapfen- saison in der Bäckerei Viertler Unser täglich Brot. BÄCKEREI VIERTLER 03127/41 304 Unser Original-Viertler-Brot aus Natur-Sauerteig. Jetzt a uch im Kaufladen.Shop unter www.viertlerbrot.at NEU: Shop unter www.viertlerbrot.at Fotos: Adobe Stock (1), Meieregger (3) Andreas Braunendal