echtLife November 2021

Seite 38 | November 2021 | echt Life Mit dem Hausboot in der Lagune di Venezia Die Laguna die Venezia bildet in Kombination mit einer beachtlichen Anzahl navigierbarer Kanäle und Flüsse ein Netzwerk an Wasserwegen, das mit seinen Sehenswürdigkeiten in dieser Art weltweit wohl einzigartig ist. Zwischen Chioggia im Süden und Grado im Nordosten sind auch viele der Lieblingsbadeorte der Österreicher mit dem Hausboot erreichbar und das sogar ohne Küstenschifffahrtspatent. Hätte ich nicht im Herbst des Vorjahres die wunderbaren Fotos eines ehemaligen Schulkollegen aus meiner Gymnasialzeit gesehen, ich wäre wohl niemals auf die Idee gekommen, diesen Bereich Italiens auf die- se eher unbekannte Variante zu erkunden. Unser Boot war eine Minuetto 8+ mit einer Größe von 13,5 x 4,1m und 4 Doppelka- jüten. Wir waren drei Ehepaare an Bord, die vierte Kajüte diente als Stauraum, eine weise Ent- scheidung, denn so hatten wir etwas mehr Bewegungsfreiheit unter Deck. Die Kos- ten beliefen sich pro Paar auf etwas unter 1500 € für neun(!) Tage Bootsmiete inkl. aller Anlegegebühren, Diesel und sonstiger „Nebengeräusche“ das Boot betreffend. Unsere selbst gewählte Route verlief wie folgt: Ab Hausbootbasis in der Nähe von Treviso über den Fluss Sile in die Lagune mit Übernachtungen in Casale sul Sile auf der Hin- und Rückreise, Burano, Murano, Chioggia(2N), Marina di Venezia(2N) und die letzte Nacht in der Hausbootbasis. Natürlich hätte es noch viele andere Orte auf diversen Routen gegeben, die ihnen, geschätzte Leserschaft auch recht geläufig sein dürften. Ich nenne nur einige davon von Nord beginnend: Aquilea, Grado, Lig- nano, Bibione, Caorle, Jesolo, Torcello, den Brenta Kanal mit Padua etc. Wenn man die durchschnittliche Reisegeschwindig- keit von etwas mehr als 10 km/h betrach- tet, versteht man leicht, dass das Reisever- gnügen auch in der genussvollen, qualitativ hochwertigen Langsamkeit zu suchen und zu finden war. Dem Bordleben war somit jegliche Hektik genommen, sieht man von der Steuerung unseres „Kahnes“ im un- mittelbaren Nahbereich von Venedig ab, wo die Vaporettos und der venezianische Taxiverkehr das Navigieren für ungeübte Steuermänner/Steuerfrauen zur Herausfor- derung werden ließen. Aber letztlich: Guat is gangen, nix is g`schehn… Unvergesslich und unübertroffen war die Umrundung der „Serenissima“, wobei besonders die Vorbeifahrt am Dogenpa- last und Markusplatz durch das vorherr- schende Prachtwetter noch zusätzlich herausstach. Und wenn wir schon bei den Highlights sind: Das pittoreske und bunte Städtchen Burano hatte es uns allen ange- tan. Farbenprächtige Häuser, die sich in der Nachmittags- und Abendsonne im Wasser der Lagune spiegelten und sich somit in unsere „Festplatten“ brannten…

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