echtLife Juni 2024

Seite 12 | Juni 2024 | echt Life Stift Rein: Neuer Garten als Ort der Artenvielfalt Im Rahmen der Renovierungen zum 900-jährigen Bestehen des Stift Rein wird der historische Barockgarten neu erblühen. Ganz im Sinne des heiligen Franziskus werden hier viele Geschöpfe ein neues Zuhause finden. Mag. Christine Podlipnig Grundlage für die Renovierung des Stiftsgartens durch den Verein „Blühen & Summen“ bildet ein historischer Grundriss: Ein lineares Wegenetz und symmetrisch angelegte Beete folgen strenger Geometrie und ergeben ein enges formales Korsett, das beibehalten wird. Neu jedoch ist die Art der Bepflanzung: Heimische Wildblumenwiesen sollen für eine natürliche, ungezwungene Schönheit sorgen. Die ökologisch wertvollen Naturwiesen bilden die Lebensgrundlage vieler Arten. So wird der Garten zum Rückzugsort und Hotspot der Biodiversität. Derartige Projekte sind wichtig: Denn die Blütenvielfalt stärkt die Vielfalt der Insekten, die wiederum Grundlage für Vögel oder die Bestäubung in der Landwirtschaft sind. Der Stiftsgarten und seine Geschichte Von einer Mauer umgeben und so kaum einsehbar beherbergte der Garten einst prunkvolle Bauelemente, heute nur noch in Fragmenten erahnbar. Im Herbst 2023 wurde daher unter Aufsicht des Grazer Architekturbüros Bramberger mit den umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten begonnen, die nun Schritt für Schritt ihren Abschluss finden: Im geometrischen Grundriss entstand ein befestigtes Wegenetz, das 16 gleich große Quadrate einfasst. Ein Stich aus dem Jahr 1681 zeigt das ehemalige Aussehen des Gartens zu dieser Zeit mit eben diesen quadratischen Beeten. Zusätzlich wurden verfallene Stiegen und Geländer auf- und nachgebaut. Ein Nymphäum wird wieder zum Blickfang an der östlichen Mauer, eine Brunnenanlage, wie sie in der Antike errichtet wurde. Den Anstoß dazu gab ein eingemauerter Römerstein, auf dem drei Nymphen abgebildet sind. Als weiteres Prunkstück entsteht ein Brunnen im Zentrum der Anlage. Auch die alte Orangerie wird saniert und kann so wieder einer Nutzung zugeführt werden. So wird der Stiftsgarten zu Kulturerbe und Zeitdokument, an dem Geschichte lesbar wird. Werbung

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