Jegg-Life-Magazin September 2016 - page 44

Seite 44 | September 2016 |
Jegg - L i fe
Sicherlich kennen auch Sie in
Ihrem Bekanntenkreis jeman-
den, der ein neues Knie oder
eine künstliche Hüfte „sein/ihr
Eigen“ nennt. Der Entscheidung,
sich einer Operation zu unter-
ziehen, ist meist ein langwieriges
Martyrium vorangegangen. Das
muss und soll aber nicht so sein.
Selbstverständlich gehört vor
jedem operativen Eingriff me-
dizinisch gut abgeklärt, ob eine
Operation auch notwendig und
sinnvoll ist. Jeder Hausarzt wird
sie in die Hände eines Spezialis-
ten weiterreichen (und falls nicht,
fragen sie einfach danach!), der
durch Röntgen, Magnetresonanz
und/oder Computer Tomogra-
phie den wahren Zustand ihres
Problemgelenks genau erkunden
wird.
Unnötiges Leiden ist sinnlos, ver-
ringert ihre Lebensqualität und
kann schließlich sogar depres-
siv machen. Das alles wollte ich
jedenfalls nicht und habe mich
letztlich recht schnell(?) zu einer
OP entschlossen.
Jedes kaputte Gelenk hat natür-
lich seine ganz persönliche Ent-
stehungsgeschichte. Hier zumin-
dest im Telegrammstil die meines
„ruinierten“ Kniegelenks:
1982 Schwerer Sportun-
fall: Knie re. im wahrs-
ten Sinn des Wortes
abgedreht.
1995 „Gelenksreinigung“
und Entfernung aller
Knorpelreste.
Damalige Prognose:
in 5 Jahren haben
Sie ein „Neues“...
2015 Beginn teilweise
massiver Schmerzen in
Kombination mit häu-
figen Entzündungen/
Schwellungen...
2016 habe ich letztlich
das Ablaufdatum
meines eigenen
Kniegelenks bereits
„ablesen“ können:
OP am 1. Juli bei den
Kreuzschwestern
(Chirurg: Primarius
Dr. Klaus Engelke)
Nun zur Operation: ich habe mir
keine Vollnarkose sondern einen
Kreuzstich geben lassen. Nicht
weil ich ein Held bin, sondern
weil ich diese Art als schonender
erachte. Nach erwähntem Kreuz-
stich war ich einige Stunden von
der Hüfte abwärts absolut emp-
findungslos. Aber bereits eini-
ge Stunden nach meiner OP im
„Aufwachzimmer“ kehrte lang-
sam wieder so etwas wie gefühl-
te Normalität ein. Durch diverse
Schmerzmittel war ich zu diesem
Zeitpunkt aber wirklich absolut
schmerzfrei.
12 Tage später war ich dank Phy-
siotherapeutin und Lymphdrai-
nagen wieder einigermaßen geh-
fähig und konnte „mein“ Spital
verlassen. Danach ging es direkt
ab in die Reha in den Theresien-
hof nach Frohnleiten. Aber Ach-
tung: Das ist nicht nach jeder Ge-
lenks-OP so! Meist liegen nach
der Entlassung aus dem Spital
zumindest 6 Wochen dazwischen
bevor eine REHA sinnvoll und
möglich ist. Sie sollten sich je-
denfalls schon vorher genau er-
kundigen, was sie diesbezüglich
erwartet. Ich persönlich habe es
sehr geschätzt direkt „weiterge-
reicht“ worden zu sein, denn im
Theresienhof wartete ein breites
Spektrum an passenden Therapi-
en auf mich - und davon nicht zu
wenig. Im Schnitt hatte ich täg-
lich 7 (sieben!) Termine zu ab-
solvieren und die Tage vergingen
dadurch beinahe wie im Flug.
Allerdings und das sei nicht ver-
schwiegen forderten mich einige
meiner Therapien doch so sehr,
dass von einem Spaziergang kei-
ne Rede sein kann. Aber eben wie
so oft im Leben: ohne Schweiß
kein Preis!
Nach drei Wochen war ich aber
dadurch wieder so weit, dass ich
nicht nur wieder recht gut gehen
sondern sogar Stiegen steigen ( in
beide Richtungen!) konnte.
von Helmuth Schwischay
Willkommensgruß
an mein neues Knie
...
Liebe LeserInnen! Dieser Artikel soll vor allem eines: Mut ma-
chen. Mut, zu sich selbst zu sagen: Schluss mit diversen schmerz-
lindernden Salben – mein stark abgenütztes Gelenk hat sich et-
was Besseres verdient ...
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