Seite 42 | September 2016 |
Jegg - L i fe
Coq Paradeis
Zubereitung
Die Auberginen, der Länge nach
halbiert, werden gesalzen und
ganz leicht gezuckert. Ich stelle
einen Topf mit breitem Boden
auf den Herd, erwärme auf mitt-
lerer Flamme. Ich bedecke den
Boden mit Olivenöl und lege die
Auberginen mit der Schnittflä-
che nach unten ein. Sie werden
knusprig braun und duften, nun
nehme ich sie heraus und stelle
sie beiseite.
Der Topf hat Farbe bekommen,
Ich lösche den Topfboden mit
einem Schuss Weißwein und
einem Schneebesen, koche die
Flüssigkeit ein, gieße sie ab durch
ein Sieb und stelle sie ebenso bei-
seite.
Nun brate ich die gesalzenen
Hühnerkeulen im Topf an, rund-
um appetitlich braun, nehme sie
heraus, stelle sie beiseite.
Pro Person
1 Hühnerkeule
1 Hühnerleber
2 daumengroße Auberginen
(es können auch Zucchini sein)
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
2 frische feste Ringlotten
(Marillen, Weichseln,
Pfirsiche,...)
eine Handvoll bunte
Kirschparadeiser,
Olivenöl und Butter,
Salz und Pfeffer,
ein wenig Grün (heute Rosmarin
aus dem Blumentopf)
Ich lösche erneut. Nun die Leber,
ich nehme sie heraus und lösche
nicht. Stattdessen kommen nun
die halbierten Paradeis und die
grob geschnittene Zwiebel mit-
samt dem Knoblauch dazu (dem
eigenen Geschmack obliegt ob
geschnitten oder ganz). Ich salze
mit Zungenspitzengefühl, mahle
frischen Pfeffer darüber. Vor-
sichtig wird nun durchgerührt,
es empfiehlt sich bis zwanzig zu
zählen, dann gebe ich Auber-
ginen, Huhn, ganze Ringlotten
obenauf in den Topf, gieße den
gesammelten Weißweinsud hin-
zu, und stelle ihn der Einfachheit
halber ins 160°C heiße Back-
rohr (ohne Deckel), schmore 40
Minuten. Dann gebe ich noch
die Leber obenauf und ein paar
Zweige Rosmarin, drehe das
Backrohr ab und lasse alles noch
10 Minuten ziehen.
Ist kein Backrohr vorhanden,
gelingt das Gericht auch schmo-
rend auf der Herdplatte, ein we-
nig mehr Aufmerksamkeit ist
jedoch erforderlich.
Liebe Herren, dieses Gericht ge-
lingt ebenso ausgezeichnet auf
dem Grill, eine Überraschung für
die Damen. Ich serviere mit Ba-
guette, oder Weißbrot Toscana,
oder steirischem Landbrot, oder
einem Kaisersemmerl.
Französisch –
das ist ein Lebensgefühl.
Wir spielen französich in Graz. Hahn bekommt man hier sel-
ten, Paradeis aber in Hülle und Fülle, bunt, saftig, duftend,
süß. Abwandlungen und Interpretationen bestimmen also un-
sere Küche, laizzes faire steht im Vordergrund, nicht strenge
Rezeptbefolgung. Der Sommer macht es mir einfach. Ich gehe
über den Markt, im Kopf entsteht das Tagesmenü. Es ist warm,
ich werde es mir und den Gästen einfach und leicht gestalten.
Nur ein Topf ist von Nöten. Ich überlege mir die Portionsgröße,
und entsprechend dieser kaufe ich ein.
Mühelos Köstliches.
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